Zukunft


 

Nun aber bleibt:

 

Glaube, Liebe, Hoffnung

 


Es sind noch genau acht Tage bis Weihnachten!

Engel Angelus berichtet:

Ich war gestern noch sehr spät unterwegs, doch die Geschäfte hatten noch geöffnet. Viele Menschen drückten sich in den Warenhäusern von Tisch zu Tisch und suchten noch immer, wie schon vor etwa einer Woche, die besten Geschenke.....

„Hallo Engel Angelus.“

„Hallo Johannes.“

„Meine Mama sucht schon seit einer Stunde eine passende Krawatte für Papas Hemd. Ich habe Durst und ich habe auch keine Lust mehr hier zu warten.“

„Hast du dir auch etwas gewünscht?“

Johannes schüttelte den Kopf.

„Warum nicht?“

„Ich habe mir schon so oft etwas gewünscht und es ist nicht in Erfüllung gegangen.“

„Wie wäre es mit einem neuen Puzzel? Die liebst du doch so sehr, oder ein tolles Buch. Es gibt ein neues, echt spannendes Abenteuer.“

„Ich mag das alles nicht mehr.“

„Aber Johannes, du bist ein so kluger Junge. Du darfst dich nicht hängen lassen.“

„Weißt du, ich bin 13 Jahre alt und sitze nun schon seit über 6 Jahren in diesem verdammtem Rollstuhl. Ich will mich endlich wieder laufen und rennen können!“

„Johannes?“

„Hmm?“

„Ich würde dir gerne diesen Wunsch erfüllen, doch Gott hat etwas anderes mit dir vor.“

Der Junge starrte mich mit großen, aber enttäuschten Augen an.

„Ich werde nie wieder gehen können?“

Ich musste diese Frage leider verneinen.

Johannes schaute auf seine Beine und weinte.

Ich kniete mich vor ihn und strich über seine tauben Schenkel.

„Du bist ein großartiger Geschichtenerzähler. Deine Gabe wird die ganze Welt begeistern. Gib dich nicht auf. Es hat alles seinen Sinn, auch wenn es dir jetzt noch nicht bewusst ist. Irgendwann wirst du es verstehen.“

„Wird man einem Krüppel zuhören?“

Ich stand erhaben vor ihn.

„Ja, man wird einem großartigem Menschen Gehör schenken. Deine Geschichten werden in viele Sprachen übersetzt und überall gelesen werden, weil du den anderen Menschen mit einer Behinderung Mut machen wirst...auf dass sie sich nicht aufgeben dürfen.“

Johannes wischte seine Tränen ab und rief seine Mutter. Die kam sogleich zu ihm.

„Johannes, was ist geschehen?“

„Ich wünsche mir doch etwas zu Weihnachten.“

Die Mutter war sehr erstaunt, denn so kannte sie ihren Sohn gar nicht.

„Ich wünsche mir viel Papier und noch mehr Stifte. Ja, das wünsche ich mir.“

Und sein Blick fiel zu mir herüber und Johannes lächelte zufrieden.

 

© Urheberrechte liegen bei Stefanie Bernecker