Glaube


 

Oft täuscht der Blick.

 

Sieh mit dem Herzen.

 


Vor genau 7 Tagen habe ich mich hier in Facebook angemeldet und seither habe ich sehr viele private Anfragen beantwortet. Ebenfalls hatte ich eine Chats mit genau derselben Frage.

Die Frage war immer dieselbe:

„Hey, bist du ein Engel? Wer bist du?“

„Warum sagst du nicht wer du in echt bist?“

„Wenn du nicht sagst wer du bist, dann bist du ein Niemand!“

„Du bist echt gestört! Engel schreiben hier nicht!“

„Wer versteckt sich hinter dem Engel?“

„Engel gibt es nicht!“

„Willst du uns bekehren? Verschwinde.“

„Engel, so ein Quatsch.“

„Hier muss sich jeder outen, auch Engel. Deshalb heißt es auch Facebook!!!“

 

Oh je, Facebook. Erst jetzt wurde mir klar, dass ich ja in einem Portal war, das immer den Menschen zeigen muss, der sich auch hinter den Tasten verbirgt. Aber dann zeige ich ja nur den Menschen.

Würde man mich dann noch ernst nehmen?

Ich bin aber ein Engel!

Wenn ich mein „Face“ hier abbilden würde, dann könnte niemand etwas sehen, weil ich ja unsichtbar bin!

Die Menschen glauben doch an Engel, oder nicht?

Viele legen Engelskarten, beten zu uns Engeln, erwarten Hilfe von uns Engeln, vertrauen uns ihre Nöte und Sorgen an, berichten schon über tausende von Jahren von uns Engeln und nun?

Nun outet man sich in gewisser Weise und wird in eine Schublade der „Verrückten“ gesteckt.

Dies ist sehr traurig.

 

Ich war heute Nacht bei meinem „Chef“ und habe ihn um Rat gefragt.

„Hallo Chef.“

„Guten Abend Angelus. Was tust du hier oben?“

„Die Menschen mögen mich nicht sonderlich.“

Er schmunzelte und lehnte sich in seinem großen Sessel zurück.

„Doch, doch sie mögen die Engel. Jedoch nur, wenn sie die Wesen sind, die sich die Menschen herbei träumen. Engel müssen unsichtbar sein, helfen, trösten, immer bereitstehen, gute Taten vollbringen und alles Böse abwenden.“

„Aber warum kann ich dann nicht auch unsichtbar sein. Warum muss in einem menschlichen Körper wohnen?“

„Vor über 2000 Jahren sandte ich meinen Sohn auf die Erde, weißt du noch?“

„Ja, na klar weiß ich das.“

„Als ich ihn auf die Erde geschickt habe, wollten viele dass er wieder verschwindet. Und einige haben nicht an ihn geglaubt. Man hat ihn zuletzt an ein Kreuz genagelt. Aber genau das habe ich mit meinem Sohn auch vorgehabt.“

Mir wurde ganz Angst und bange.

„Hast du mit mir auch so etwas Schlimmes vor?“

„Aber nein! Mit meinem Sohn habe ich den Menschen gezeigt, dass ihnen alle Sünden vergeben sind. Mit euch Engeln, sollen die Menschen erfahren, dass ich ihnen meine besten Boten und Gehilfe zur Seite stelle. Bei ihnen auf der Erde und nicht nur in einer unsichtbaren Zwischenwelt.“

„Aber dies verschafft und Engel echte Probleme. Sie glauben nicht an uns und wollen uns gar nicht real sehen. Sie sehen nur den Menschen.“

„Angelus, die Menschen sind lernfähig und nun geh wieder zurück und vertrau auf mein Projekt.“

Ich drehte mich noch einmal um.

„Dein Projekt dauert nun schon über 2000 Jahre an und die Menschen sehen uns nicht! Weil sie uns nicht sehen wollen!“

„Die Kinder nennen dich immer beim Namen, oder nicht? Und nun geh!“

 

Ja stimmt die Kinder nennen mich in der Tat immer beim Namen und vertrauen auf mich. Leider verlieren sie dies Vertrauen immer wieder, so wie viele das Vertrauen zu Jesus und zu Gott verlieren.

Was sie nicht sehen, glauben sie nicht.

Was nicht in ihre menschliche Vorstellung passt, wird nicht akzeptiert.

 

© Urheberrechte liegen bei Stefanie Bernecker