Engelsflügel

Foto: S.Bernecker
Foto: S.Bernecker

Hass und Wut gruben sich in mein Herz.

Alle hatten mich beschimpft.

Zu Unrecht!

Mich ausgelacht und verhöhnt.

Wütend stampfte ich durch die Strassen.

Meine Schritte fielen nicht auf

in der aufgebrachten Menge

der schreienden Figuren.

 

Weich und leicht

mit Freude und Ruhe geschmückt

streifte etwas meine Hand.

Ich stutzte -

hatte mich der Wind angehaucht?

Doch ein zweites Mal

spürte ich die Weichheit

sanfter Flügel.

Ich sah sie nicht

und doch wusste ich

wie weiß sie waren.

 

Ich zögerte

Eine Illusion?

Ich zweifelte ein weiteres Mal

ging meiner Wege.

Zwischen dichtem Gedränge der Großstadt

Autogebrumm und Düsenlärm

spürte ich es abermals.

Ich blieb stehen -

Versuchte die Mauer um mich herum zu vergessen

Weich und warm.

 

Alles verschwand.

Meine Seele war von Leichtigkeit erfüllt

mein Geist schien zu taumeln

ich drehte mich vor Glück

spürte die Liebe

die ich nicht fassen konnte.

Bilder, Farben der Unendlichkeit

glitzernd

schillernd

farbenfroh

erfüllten meinen Horizont

trösteten mich und machten mir Mut.

 

Ich öffnete meine Augen und sah die Stadt.

Sie lebte, war nicht laut

nicht bedrohlich

nicht grau und tot

sondern mit Leben erfüllt -

Freudig ging ich durch die Menge

genoss den weichen Blick.

Die strahlenden Augen des Engels der Ruhe.

 

© Urheberrecht liegt bei Stefanie Bernecker 2009